Lesetipps aus der Welt der Bücher
Neuerscheinung
Martina, Johannes F. und Tobias Hartkemeyer
Aus dem Käfig des Gedachten in den Kosmos gemeinsamen Denkens
Gerald Hüther hält in seinem Vorwort zu diesem Buch fest: «Intelligenz erweist sich bei genauerer Betrachtung gar nicht als eine individuelle Fähigkeit, sondern ist immer das Ergebnis des Austausches von Wissen und Erfahrungen mit anderen Menschen. Wir sind also auf diesen Austausch angewiesen. Wenn er nicht funktioniert, verblöden wir kollektiv (…).» Und weiter: «Es zeigt sich, dass Dialogische Intelligenz die Kraft besitzt, die besten Potentiale des Menschen zu wecken.»
Mit zuweilen heiterer Leichtigkeit gelingt es dem Autorenteam aufzuzeigen, was den echten Dialog kennzeichnet und wie wir unsere eigene «Dialogische Intelligenz» entfalten können. Komplexe Sachverhalte werden in eine leicht verständliche Sprache heruntergebrochen. Das praxisorientierte, immer wieder zur Selbstreflexion anregende Werk profitiert von den langjährigen Erfahrungen der Autoren in der Begleitung von Veränderungsprozessen in Einrichtungen und Unternehmen. Mit dem Rückgriff auf zahlreiche Experten der Dialogkultur wie Bohm, Buber, Kast, Cohn, Gadamer, Morin und weiteren gelingt es, breit verankert die Kennzeichen dialogischer Kultur aufzuzeigen. Aus ihnen lässt sich eine dialogische Intelligenz ableiten, die die menschlichen Möglichkeiten aufscheinen lassen. Damit überwinden wir die Problemlösungen von gestern und finden zu neuen, die es für die Herausforderungen von heute braucht.
Martina, Johannes F. und Tobias Hartkemeyer: Dialogische Intelligenz: Aus dem Käfig des Gedachten in den Kosmos gemeinsamen Denkens. Info3-Verlagsgesellschaft Brüll und Heisterkamp KG, 3. Auflage, Frankfurt /M. 2018, 200 S. ISBN 978-3-95779-033-0
Neuerscheinung
Harlich H. Stavemann
Sokratische Gesprächsführung
Sokratische Haltung und Dialoge in Therapie und Beratung
«Er erstaunt nicht, dass Harlich Stavemanns Buch zur sokratischen Gesprächsführung in Therapie und Beratung bereits in vierter Auflage erscheint, ist es doch DAS Standardwerk zum Thema schlechthin. Der sokratische Dialog, eine ursprünglich philosophische Unterrichtsmethode, fördert eigenverantwortliches Denken und lehrt die Kunst des Perspektivenwechsels. Er war auch für Viktor Frankl zentral.
«Der psychotherapeutische sokratische Dialog bezeichnet einen philosophisch orientierten, durch eine nicht-wissende, naiv fragende, um Verständnis bemühte, zugewandte, akzeptierende Therapeutenhaltung geprägten Gesprächsstil, der chronologisch verschiedene Phasen durchläuft. Er dient einzig der Zielsetzung, dass der Klient durch die geleiteten naiven Fragen des Therapeuten seine alte Sichtweisen reflektiert, Widersprüche und Mängel erkennt, selbständige funktionale Einsichten und Erkenntnisse erarbeitet und seine alte, dysfunktionale Ansicht zu Gunsten der selbst- und eigenverantwortliche erstellten aufgibt», so Stavemann.
«Auch heute gibt es noch viel zu wenig Anleitungen und praktische Beispiele für die sokratische Haltung und für sokratische Dialoge in der Psychotherapie oder Beratung», so der Autor. Mit der vierten Auflage seines Buchs will er hier nochmals einen deutlicheren Akzent setzen. Im zweiten Teil der Publikation werden ausführliche und kommentierte Fallbeispiele dargelegt; Tipps und Hinweise beschliessen dieses in seiner Art einzigartige Fachbuch.
Harlich H. Stavemann: Sokratische Gesprächsführung. Sokratische Haltung und Dialoge in Therapie und Beratung. Beltz, 4., überarb. Auflage, 2024, 384 S. ISBN 978-3-621-29089-0
Neuerscheinung
Benoît Bayle
Soigner ses phobies ou ses TOC par l’intention paradoxale
Soigner pour guérir
Das Buch von Benoît Bayle bietet ein einzigartiges und praktisches Kompendium zur Behandlung von Phobien und Zwangsstörungen. Leicht verständlich und gut strukturiert, ermöglicht es den Lesern, die Methode der paradoxen Intention zu verstehen und anzuwenden, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Dieser Ansatz ist in Frankreich und im französischsprachigen Raum zwar wenig bekannt, zeigt aber vielversprechende Ergebnisse und verdient es, weiter erforscht zu werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Buch eine wertvolle Ressource für diejenigen darstellt, die ihre Ängste durch eine originelle und wirksame Methode verstehen und überwinden wollen. Die Kombination aus einem soliden theoretischen Ansatz und praktischen Beispielen macht es zu einem umfassenden Leitfaden für jeden, der seinen Umgang mit Angst- und Zwangsstörungen optimieren möchte.
Dr. Benoît Bayle: Soigner ses phobies ou ses TOC par l’intention paradoxale. Savoir pour guérir. Ellipses, 2019, 202 Seiten. EAN 9782340030848
Neuerscheinung
Josef Hiebaum, Julia Radinger, Sabine Seitz, Dagmar und Markus Traxl
Weil das Leben fragt
52 Impulskarten zur Sinnfindung, inspiriert von Viktor E. Frankl
«Das Leben fragt, wir müssen antworten!», ruft uns Viktor E. Frankl, der Begründer der Logotherapie, auch heute noch zu. Er hat Menschen auf der ganzen Welt dazu ermutigt, ihr Leben neu zu gestalten, um mehr Lebensfreude und Zuversicht zu gewinnen. Die Menschen seien angehalten, den Reichtum ihres Lebens Tag für Tag neu zu entdecken, Herausforderungen zu meistern und auch auf scheinbar unlösbare Fragen eine Antwort zu finden. Diese 52 Impulskarten können hierbei kleine Wegweiser sein.
Fünf in der Logotherapie Ausgebildete und von ihr Begeisterte haben in diesem Kartenset gemeinsam zentrale Schätze der Lehre Viktor Frankls in den Alltag übersetzt. Ein anregender Satz auf der Vorderseite, eine kurze Hinführung zum Thema sowie ein aktivierender Impuls ermöglichen es, die Karten situationsgerecht einzusetzen. Die Sinnkarten eignen sich zur persönlichen Verwendung, für das vertrauensvolle Gespräch im Freundeskreis, als «Öffner» in einer Gruppe oder im therapeutischen Setting. Als «Augenöffner» können sie auf einem gut sichtbaren Platz aufgestellt anregend durch den Tag begleiten.
Die Autorinnen und Autoren haben abgeschlossene Ausbildungen zur Logotherapie Viktor Frankls und ihre Lebenserfahrungen in dieses Kartenset einfliessen lassen.
Josef Hiebaum, Julia Radinger, Sabine Seitz, Dagmar und Markus Traxl: Weil das Leben fragt. 52 Impulskarten zur Sinnfindung, inspiriert von Viktor E. Frankl. Tyrolia, Innsbruck/Wien 2024. ISBN 978-3-7022-4233-6.
Neuerscheinung
Josef Giger-Bütler
Innerer Dialog und Innerer Raum
Der Luzerner Psychotherapeut Josef Giger-Bütler trat bereits mehrfach als Autor von Selbsthilfebüchern hervor und hat u. a. zum Thema Depression einige Publikationen veröffentlicht. Sein im September 2024 erschienenes Buch widmet sich dem Thema «Innerer Dialog». «Sich zu kennen und sich mit sich auseinanderzusetzen, bedeutet für die meisten eine Herkulesarbeit, der man sich erst gar nicht stellen mag oder die man schnell wieder aufgibt, weil man sich damit heillos überfordert fühlt. Deshalb geht man solchen Situationen lieber aus dem Weg oder schliesst sich der Meinung anderer an», so Giger-Bütler. Hier erweist sich der Innere Dialog als besonders hilfreich: «Er kann eine grosse Hilfe sein, wenn es darum geht, sich selbst besser kennenzulernen und mit sich und seinem Leben besser klarzukommen. Er ist leicht zu handhaben, bedarf keiner grossen Einführung und keiner besonderen sprachlichen Fähigkeiten, um schon bei den ersten Versuchen zu überraschenden Ergebnissen zu kommen», charakterisiert Josef Giger-Bütler diesen «Königsweg der selbstbestimmten und selbstverantwortlichen Selbsthilfe».
Josef Giger-Bütler: Finde Halt in Dir selbst. Innerer Dialog und innerer Raum. Patmos, Ostfildern 2024, 128 Seiten. ISBN 978-3-8436-1500-6
Elisabeth Brand Gadient
Die Ewigkeit der Liebe
Ein tragender Kontakt nach dem Tod
Elisabeth Brand Gadient ist ausgebildete Sozialarbeiterin. Ihre Ausbildung zur Logotherapeutischen Beraterin sowie in Wertimagination nach Uwe Böschemeyer hat sie am ILE in Chur absolviert.
Nach dem Tod ihres Gatten vor 10 Jahren meldete sich immer wieder eine Stimme in ihr, sie solle ein Buch schreiben. Dieser Eingebung folgte sie erst nach zwei Jahren, da sie nicht wusste, was sie denn schreiben solle und was diese Eingebung bedeutete. Sie setzte sich schliesslich an den PC. Ihr wurde «diktiert», was sie zu schreiben habe. So entstand in kurzer Zeit und mit Leichtigkeit dieses Buch, das den Titel «Die Ewigkeit der Liebe» tragen sollte. Schrittweise durfte sie beim Schreiben lernen, was wirkliche Liebe, für Brand Gadient bislang kaum in Worte zu fassen, bedeutet.
Mit ihrem Buch will die Autorin trauernde Menschen unterstützen. Es soll ihnen wieder das Herz und die Augen für alles Schöne und Gute öffnen. Zugleich fordert es auf, Unfrieden und Probleme in der Beziehung zwischen den Hinterbliebenen und den Verstorbenen anzugehen und aufzuarbeiten, damit sie nicht über Generationen weitergegeben werden.
Elisabeth Brand Gadient: Die Ewigkeit der Liebe. Ein tragender Kontakt nach dem Tod. Eigenverlag, Dallenwil 2018, 55 S. ISBN 978-3-033-06566-6. Bestellung
Hintermann-Famos / Schindler-Wunderlich: Vogel ohne Flügel
Vom Ringen mit Gott. Und vom Freisein trotz Multipler Sklerose
Seraina Hintermann-Famos ist Psychologin und Logotherapeutin, Pfarrfrau aus Schöftland, hat drei erwachsene Söhne, drei Enkelkinder – und ist seit über zwanzig Jahren von Multipler Sklerose in der schwerstmöglichen Form betroffen. In „Vogel ohne Flügel“ erzählt sie ihre Geschichte und macht ihre vielschichtigen Erfahrungen mit der Krankheit durch ihre konkreten, ungeschönten Schilderungen für LeserInnen nachvollziehbar: Dass sie trotz zahlreicher Einschränkungen, Beschwerden und vielen Ängsten weiterhin Ja zum Leben sagen kann, ist sowohl berührend als auch inspirierend. Mit Hilfe der befreundeten Lyrikerin Vera Schindler-Wunderlich hat Seraina Hintermann-Famos ihre Glaubens- und Liebesgeschichte aufgeschrieben – mit allen Schwankungen, Verletzlichkeiten, Fragen und Antworten, mit manchen herausfordernden, aber auch humorvollen Passagen. Herausgekommen ist ein Buch, das zwar kein bequemes „Happy End“ bietet, aber eine einladende Kombination aus Erzählung, Glaubenserfahrung, Information, Pragmatik und Weisheit. Es wird abgerundet durch Einblicke in die Lebenswelt des pflegenden Ehemanns, einen psychotherapeutischen Fachartikel der Autorin, Fotos und Illustrationen sowie zwei Gedichte der Co-Autorin und Schweizer-Literaturpreis-Trägerin Vera Schindler-Wunderlich.
Seraina Hintermann-Famos mit Vera Schindler-Wunderlich: Vogel ohne Flügel. Vom Ringen mit Gott. Und vom Freisein trotz Multipler Sklerose. Fontis-Verlag, Basel 2023, 152 Seiten, ISBN 9783038482680
Elisabeth Lukas: Antworten auf Lebensfragen
Einsichten in die Logotherapie
Seit vier Jahrzehnten liefern die Bücher von Elisabeth Lukas, die in 18 Sprachen übersetzt worden sind, sowohl Fachexperten als auch interessierten Laien wichtige Denkanstösse. Die Autorin ist Schülerin des Wiener Psychiaters und Neurologen Viktor E. Frankl, der mit seiner Psychotherapierichtung „Logotherapie“ Weltruhm erlangt hat. Es handelt sich dabei um eine sehr effiziente Kurzzeittherapie, die dem Anliegen des Menschen, ein sinnerfülltes Leben zu führen, ihr Hauptaugenmerk widmet. Elisabeth Lukas hat die logotherapeutischen Impulse in ihrer mehr als 30jährigen Praxis erfolgreich angewandt und teilweise weiterentwickelt. Ihre Literatur ist voller faszinierender Fallbeispiele. Zudem hat sie 49 Semester lang Berufstätige verschiedenster Humandisziplinen in Logotherapie geschult und viele Lehraufträge an in- und ausländischen Universitäten innegehabt. Ihre grosse Begabung ist es, das geniale Gedankengut Frankls ins allgemein Verständliche zu übersetzen und damit breiten Volksschichten zugänglich zu machen. Das Buch „Antworten auf Lebensfragen. Logotherapeutische Antworten auf Schicksalsfragen“ steht in dieser Tradition. Es präsentiert eine Auswahl der zentralen Themen logotherapeutischen Denkens und Handelns, herausgegeben von Heidi. Schönfeld
Elisabeth Lukas: Antworten auf Lebensfragen. Einsichten in die Logotherapie, hg. von Heidi Schönfeld. Edition Logotherapie. Profil, München 2022, 211 S. ISBN 978-3-89019-750-0
Lukas/Ostberg: Arbeit – Last oder Freude?
Strategien sinnzentrierter Unternehmenskultur
Das Buch stellt in der Fülle der Managerliteratur eine faszinierende Novität dar. Zwei Experten verschiedener Fachgebiete spannen darin einen weiten Bogen zwischen der Psychologie und der Betriebswirtschaft auf und erläutern, wie sich mitten im knallharten Konkurrenz- und Existenzkampf der Unternehmen gut leben lässt. Ja, wie alle Beteiligten, von der Topführungsspitze herab bis zu den jüngsten Mitarbeitern, seelisch gesund bleiben und sogar noch Freude an ihrem täglichen Schaffen empfinden können. Dafür gibt es keine einfachen Rezepte. Aber es gibt einen grossen Fundus an Weisheiten aus der sinnzentrierten Psychotherapie von Viktor E. Frankl, der Logotherapie, der ideal in die Belange der Arbeitswelt integriert werden kann. Da beide Autoren mit diesem Denkansatz zutiefst vertraut sind, ist es ihnen gelungen, Strategien einer sinnzentrierten Unternehmenskultur zu entwerfen, die nicht nur in der Theorie überzeugen und anhand zahlreicher Praxisbeispiele ihre Effizienz belegen, sondern darüber hinaus zukunftsverträgliche Weichen stellen. Wer den Herausforderungen im rasanten Wandel unserer Zeit gewachsen sein will, wird zunehmend die Sinnfrage über die Profitfrage stellen müssen. Das Buch versteht sich als Beistand im Ringen um würdige Antworten auf diese Fragen.
Elisabeth Lukas/Paul M. Ostberg: Arbeit – Last oder Freude? Strategien sinnzentrierter Unternehmenskultur. Profil, München 2022, 190 S. ISBN 978-3-89019-755-5
Elisabeth Lukas: Persönliches und Besinnliches
Kleines logotherapeutisches Lesebuch
In den Herbst 2017 fielen der 20. Todestag des weltberühmten Wissenschaftlers Viktor Emil Frankl und der 75. Geburtstag seiner bekanntesten Schülerin Elisabeth Lukas. Aus diesem Doppelanlass setzte der Profil-Verlag seine kleine Reihe über Theorie und Praxis von Frankls sinnzentrierter Psychotherapie, der Logotherapie, mit einer besonderen Ausgabe fort. Das vorliegende Buch enthält eine berührende Mischung aus persönlichen und fachlichen Erinnerungen der Autorin. Es spiegelt sich eine kompakte Zusammenschau ihrer jahrzehntelangen therapeutischen Tätigkeit darin, angereichert mit tief schürfenden Einsichten in das geheimnisvolle, grossartige und dennoch anfällige Wesen Mensch. Wer sich so lange und intensiv mit den Fragen der Seelenheilkunde beschäftigt hat, weiss einiges zu erzählen …
Elisabeth Lukas: Persönliches und Besinnliches. Kleines logotherapeutisches Lesebuch. Edition Logotherapie. Profil, München 2017, 160 S. ISBN 978-3-89019-779-1
Elisabeth Lukas: Alles fügt sich und erfüllt sich
Logotherapie in der späten Lebensphase
Der Bestseller von Elisabeth Lukas als Grossdruck-Ausgabe! Dieses Buch lädt dazu ein, das Geheimnis sinn-erfüllten Lebens zu entdecken. Auf der Grundlage der von Viktor E. Frankl begründeten Logotherapie entfaltet Elisabeth Lukas, die bekannte Autorin und Psychotherapeutin, verständlich und nachvollziehbar die verschiedenen Möglichkeiten der Sinnfindung im Leben – sogar angesichts der Vergänglichkeit des Lebens.Die Autorin ermutigt zu einem kreativen Umgang mit der eigenen Lebensgeschichte und zu einer versöhnlichen Rückschau und sie weckt Freude an der persönlichen „Lebensernte”.
Elisabeth Lukas: Alles fügt sich und erfüllt sich. Logotherapie in der späten Lebensphase. Edition Logotherapie. Grossdruck-Ausgabe. Profil, München 2017, 171 S. ISBN 978-3-89019-778-4
Erich Schechner: Lebe Deine Möglichkeiten
Viktor Frankl und die Entfaltung des Menschlichen
Die zentralen Einsichten der Logotherapie sind eine Hilfe zur Lebenskunst für alle. Das Ziel: sich nicht durch Gesellschaft, Wirtschaft oder andere Menschen als Mittel zum Zweck gebrauchen zu lassen, sondern das eigene Leben frei und verantwortlich selbst zu gestalten. Der Begründer der Logotherapie, Viktor Frankl (1903-1997), überlebte vier Konzentrationslager mit der Einsicht, dass Sinn die entscheidende Ressource ist, nicht nur, um zu überleben, sondern auch, um das Leben gelingend zu gestalten.
Der erfahrene Begleiter und Therapeut Erich Schechner erschliesst den Impuls Viktor Frankls für alle Sinnsucher und kritischen Zeitgenossen unserer Tage. Der gebürtige Salzburger ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Logotherapie und der Internationalen Vereinigung für Logotherapie und Existenzanalyse am Viktor Frankl Institut, Wien.
Erich Schechner: Lebe Deine Möglichkeiten. Viktor Frankl und die Entfaltung des Menschlichen. Patmos, Ostfildern 2017, 175 S. ISBN 978-3-8436-1003-2
Martin Duda: Licht in der Nacht der Seele
Wie Lesen bei Depressionen hilft
In der Literatur ist die Depression ein immer wiederkehrendes Thema. Dichter und Schriftsteller haben – anders als viele Wissenschaftler und Mediziner – einen unmittelbaren und ganzheitlichen Zugang gerade auch zu den Schattenseiten menschlicher Erfahrungen. Viele Werke der Weltliteratur haben für Leser mit depressiven Verstimmungen eine heilsame und therapeutische Wirkung. Die Gedanken, die sich vorher im Kreis drehten, kommen beim Lesen zur Ruhe, ordnen sich und werden klarer, positive Gefühle stellen sich ein, man sieht die Realität mit anderen Augen und findet wieder mehr zu sich selbst.
Der Bibliotherapeut Martin Duda bietet mit seinen ausgewählten Texten und Buchtipps Hilfe zur Selbsthilfe an. Er zeigt, wie Lesen dazu beitragen kann, der Ausweglosigkeit der Depression zu entkommen.
Martin Duda: Licht in der Nacht der Seele. Wie Lesen bei Depressionen hilft. Patmos, Ostfildern 2018, 159 S. ISBN 978-3-8436-1059-9
Ursula Tirier: Dem Angstriesen entgegentreten
Angst zu haben ist völlig normal. Sie schützt vor Gefahren und gehört zum Leben dazu. Ängste können Menschen jedoch so sehr bedrängen, dass ihr Leben immer mehr eingeschränkt wird. Sie verstehen sich und ihr Verhalten selbst nicht mehr – die reale Angst wird zur Angststörung. Hier kann die Logotherapie, eine sinnzentrierte Psychotherapie, die auf Viktor Frankl zurückgeht, helfen.
Ursula Tirier, Expertin für Logotherapie, bringt in diesem Buch kurz und knapp auf den Punkt, wie es Menschen mit Angststörungen gelingen kann, ihr Leben angesichts von Bedrohungen und Leiden besser zu verstehen und zu gestalten. Mit Hilfe vieler Beispiele, Geschichten und Übungen ermöglicht sie den Leserinnen und Lesern, sich Schritt für Schritt aus dem Griff der Angst zu befreien und wieder zuversichtlich ins Leben zu gehen.
Ursula Tirier: Dem Angstriesen entgegentreten. Schritt für Schritt zu neuer Lebensfreude. Patmos, Ostfildern 2019, 104 S. ISBN 978-3-8436-113-8.
Daniel Hell: Lob der Scham
Weil Scham zumeist mit sozialer Schande oder narzisstischer Kränkung gleichgesetzt wird, geniesst sie gemeinhin einen schlechten Ruf – doch zu Unrecht, wie Daniel Hell aufzeigt: Wir sollten sie als «Türhüterin des Selbst» achten und schätzen lernen. Der renommierte Psychiater und Psychotherapeut Hell gibt der Scham wieder diejenige Bedeutung zurück, die ihr im menschlichen Leben zukommt.
Daniel Hell: Lob der Scham. Nur wer sich achtet, kann sich schämen. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2019, 252 S. ISBN 978-3-451-03145-8
Gerald Hüther: Lieblosigkeit macht krank
Die Fortschritte der Medizin sind beeindruckend – und dennoch leiden viele von uns an „Leib und Seele“. Wie kann das sein?
Gerald Hüther, Gehirnforscher und Bestsellerautor, geht der Frage nach, weshalb uns das teuerste Gesundheitssystem der Welt nicht gesünder macht: Weil jede Heilung, auch wenn sie von modernster Medizin unterstützt wird, letztlich immer ein Selbstheilungsprozess des Körpers ist. Anhand der Funktionsweise des Gehirns zeigt der Autor auf einfache und überzeugende Weise, wie unsere Selbstheilungsfähigkeit durch liebloses Verhalten unterdrückt wird. Weil sich Lieblosigkeit in unserer von ökonomischen Zwängen beherrschten Welt zunehmend ausbreitet, werden immer mehr Menschen nicht nur seelisch, sondern auch körperlich krank. Hüther schlägt einen ebenso wirksamen wie leicht begehbaren Weg vor, den jeder beschreiten kann, um nicht nur gesünder, sondern auch glücklicher zu werden.
Gerald Hüther: Lieblosigkeit macht krank. Was unsere Selbstheilungskräfte stärkt und wie wir endlich gesünder und glücklicher werden. Herder, Freiburg i. Br. 2019, 172 S. ISBN 978-3-451-60099-9
Viktor Frankl: Das Leiden am sinnlosen Leben. Psychotherapie für heute.
Um seelisch gesund leben zu können, braucht jeder Mensch einen Lebenssinn, der ihm Orientierung und Perspektive gibt. Ohne ein Wozu leiden wir – bewusst und unbewusst. Diese lähmende Leere ist die Krankheit unserer Zeit. Schon im vergangenen Jahrhundert hat Viktor E. Frankl ein therapeutisches Konzept entwickelt, mit dem dieses existentielle Vakuum erfolgreich behandelt werden kann: die Logotherapie, die Heilung durch Sinnfindung. Dieses Buch gewährt einen Einblick in seine Praxis und verdeutlicht an vielen Beispielen, wie das Leiden am sinnlosen Leben heilbar wird.
Viktor E. Frankl: Das Leiden am sinnlosen Leben. Psychotherapie für heute. Herder, Freiburg i. Br. 2015, 128 S. ISBN 978-3-451-03350-6
Elisabeth Ansen-Zeder/Pierre-Yves Brandt/Jacques Besson (Hrsg.): Clinique du sens
Dans nos sociétés sécularisées, où sont prônées laïcité et neutralité, on assiste à un effort de conceptualisation pour penser la spiritualité en clinique. Cet effort s’organise autour d’un consensus consistant à placer la personne humaine au centre de la prise en soins. Serait-il alors possible d’envisager un avenir construit sur une «spiritualité universelle» au-delà des religions et des barrières culturelles? Dans cette perspective, l’anthropologie proposée par Viktor Frankl (1905-1997) constitue un paradigme fédérateur entre théologiens, accompagnants spirituels, soignants, médecins, psychiatres et psychothérapeutes permettant de nourrir et d’entretenir un dialogue fécond pour les questions soulevées par ce que l’on peut ranger sous l’appellation de «clinique du sens». En effet, le terme «sens» occupe un rôle central aussi bien dans la pensée de Viktor Frankl que dans la plupart des modèles de «Spiritual Care».
Elisabeth Ansen Zeder/Pierre-Yves Brandt/Jacques Besson (Hrsg.): Clinique du sens. Éditions des archives contemporaines. Paris 2020, 149 S. ISBN 9782813003591.
Wolfram Kurz: Leben verstehen, Leben bestehen
Das Buch ist für jeden gedacht, der im Vorblick auf seine Lebenssituation und im Rückblick auf seine Fähigkeiten nach Sinnmöglichkeiten sucht. Speziell eignet es sich auch für die praktische Arbeit der logotherapeutisch tätigen Psychotherapeuten, Ärzte, Berater und Seelsorger. Reto Parpan, Rezensent und Leiter des Instituts für Logotherapie und Existenzanalyse in Chur, dazu: «Für Logotherapeutinnen und Logotherapeuten verdiente das Buch, zur Pflichtlektüre zu werden.»
Wolfram Kurz: Leben verstehen, Leben bestehen. Verlag Lebenskunst, Tübingen 2020, 276 S.
Alexander Batthyány/Elisabeth Lukas: Logotherapie und Existenzanalyse heute. Eine Standortbestimmung
Alexander Batthyány und Elisabeth Lukas — die führenden Vertreter von Viktor Frankls Logotherapie und Existenzanalyse im deutschen Sprachraum — behandeln in diesem Buch ein breites Themenspektrum. Aktuelle Phänomene wie zum Beispiel die Cyberpathologie, politischer Radikalismus oder die Flüchtlingsfrage werden diskutiert, Problemfelder innerhalb der Logotherapie bzw. ihre Abspaltungen offen angesprochen. Ein Buch, das die Logotherapie in einen offenen Dialog bringt und sie damit — ganz im Sinn ihres Gründers — lebendig und zukunftsfähig hält.
Alexander Batthyány/Elisabeth Lukas: Logotherapie und Existenzanalyse heute. Eine Standortbestimmung. Mit einem Geleitwort von Eleonore Frankl und einem Vorwort von Franz Vesely. Tyrolia, Innsbruck/Wien 2020, 240 S.
Elisabeth Lukas/Heidi Schönfeld: Psychotherapie in Würde. Logotherapie konkret
Die Logotherapie hat sich seit Jahrzehnten durch Kriegs- und Wohlstandsperioden hindurch zum Glück und im Unglück vieler Menschen bewährt. Ihre Erfolgsrate ist erfreulich hoch. Sie hilft auch in schweren Krisensituationen, noch geistig beweglich zu bleiben und neue Sinnmöglichkeiten zu entdecken. Bei all ihren ausgereiften Methoden setzt sie auf die unverlierbare Würde der Person, der sie zutraut, im Wechselspiel von Freiheit und Verantwortung über die eigenen Probleme und Schwächen hinauszuwachsen.
Im vorliegenden Buch berichten zwei Expertinnen der Logotherapie von ihren Erfahrungen anhand authentischer Fallgeschichten, die sie professionell kommentieren. Eröffnet wird das Buch mit einer kurzen Einführung in die Logotherapie, beschlossen durch die «Top Ten» der häufigsten Fragen.
Elisabeth Lukas/Heidi Schönfeld: Psychotherapie in Würde. Logotherapie konkret. Reihe «Lebendige Logotherapie». Elisabeth-Lukas-Archiv, Hamburg 2020, 228 S.